Elektrisch Fliegen – von der Vision zur Realität

Rund 50 Gäste kamen zur Fachveranstaltung im ZLR in Wildau.

Am 24. November 2016 stand das Zentrum für Luft- und Raumfahrt (ZLR) in Wildau ganz im Zeichen des elektrischen Fliegens. Rund 50 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft waren der gemeinsamen Einladung des ZLR und der BBAA Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz gefolgt, um sich über Zukunftsvisionen alternativer Antriebe, deren technologische Umsetzung und aktuelle Pilotprojekte zu informieren.

Prof. Dr. Josef Kallo vom Institut für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, Dr. Sebastian Altmann vom ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Hamburg und Andreas Schramm von der QualityPark AviationCenter GmbH, die auch über eine Niederlassung im ZLR verfügt, stellten ihre aktuellen Forschungsprojekte vor und gaben einen detaillierten Einblick über bereits vorhandene Technologien im Bereich der alternativen Antriebstechniken.

Prof. Dr. Kallo, der auch Direktor des Instituts für Energiewandlung und –speicherung an der Universität Ulm ist, führte die Zuhörer in die Grundlagen der Brennstoffzellentechnik ein und ließ sie mittels eines Films am Erstflug des HY4, des ersten viersitzigen Passagierflugzeuges mit Brennstoffzellen-Antrieb, teilhaben. Kleinere Passagierflugzeuge wie die HY4 könnten nach seinen Aussagen sehr bald im Regionalverkehr als Electric Air Taxis eingesetzt werden und eine flexible und schnelle Alternative zu bestehenden Transportmitteln bieten.

Dr. Sebastian Altmann vom Fuel Cell Lab des ZAL hob die Interdisziplinarität im Bereich der Forschungen zum Thema Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie heraus. Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie finden sich in der Luft- und Schifffahrt sowie im öffentlichen Nahverkehr und vielen weiteren Bereichen, in denen die Mobilität eine Rolle spielt.

Die qualitätsgerechte Umsetzung der neuen Technologien und ihre Einbindung in vorhandene Fertigungsprozesse stand im Fokus des Vortrages von QPAC-Forschungs- und Entwicklungsleiter Andreas Schramm. Der Weg vom „Einzelstück“ zum industriell gefertigten Produkt stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen, fordert neues Denken und eine ständige Überprüfung und Anpassung einzelner Prozessschritte. Dem Qualitätsmanagement kommt hierbei eine herausragende Rolle zu.

Das Veranstaltungsformat stieß auf so positive Resonanz bei Gästen und Referenten, dass die Veranstalter bereits an eine Fortsetzung denken: Im kommenden Jahr sollen weitere Fachvorträge zu Zukunftsthemen der Luftfahrtbranche im Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Wildau stattfinden.